Word Art
Word Art – das ist mein zentraler Impuls.
Früher habe ich von Mysterienkunst gesprochen. Doch dann wurde mir wie mit einem Schlag klar, dass das Wort ‚Mysterium‘ von dem griechischen Wort ‚myo‘ her stammt, welches ‚den Mund verschließen‘ heißt. Mein ganzer Lebensimpuls ist, das Wort in die Sichtbarkeit zu bringen und ausgerechnet für diesen Impuls spreche ich einen Begriff aus, der das glatte Gegenteil meint! Denn selbst, wenn ich von ’neuen Mysterien‘ spreche, gehe ich von einem Wort aus, das die Bewegung der alten Mysterien beinhaltet: nämlich des ‚Geheim-haltens, des Verborgen-haltens‘. So hinderte ich die ganze Zeit meinen Impuls durch einen nicht vom Ich durchdrungenen Begriff, der das Gegenteil von meinem Impuls meint!
So spreche ich jetzt von Wortkunst, von ‚Word Art‘. Für mich ist dieser Begriff nicht eingeschränkt, denn alles ist im Wort enthalten: die Farben, die Rhythmen, die Melodien, die Empfindungen, die Töne, das Wesen, – der Christus.
Das englische Wort ‚Art‘ finde ich fast noch treffender als das deutsche Wort ‚Kunst‘. Denn ‚Kunst‘ meint das Können, doch ‚Art‘ die Art und Weise. Und auf diese kommt es an, wie etwas ausgeführt wird mit Liebe zur freien Entfaltung der Wesen.
Auch die Schönheit gehört für mich zur Word Art. Ich erkenne das als schön, was authentisch mit sich ist, was in sich wahr ist; wenn Wort und Inhalt übereinstimmen.
Die mir zugängliche freieste und liebevollste Tätigkeit ist mir die Wahrnehmung des Wortes. So bin ich natürlich bemüht, möglichst jedes künstlerische Schaffen aus diesem entspringen zu lassen.
Word Art ist nicht ein bestimmter Kunstzweig, sondern kunstübergreifend. Sie bildet mit allen 7 Künsten: Architektur (Gewandungskunst), Mimik, Plastik, Tanz, Dichtung, Musik und Malerei. Das Wort ist das verbindende Wesen. Die einzelnen Kunstrichtungen sind die Ausdrucksvarianten des Wortes durch die Sinnestore des Menschen.
Die Ausbildung in Word Art differenziert den ganzen Leib als Ausdruck des Wortes. Mit jeder feineren Differenziertheit des Leibes wird die Sprechfähigkeit deutlicher und umfassender. Die Kultische Eurythmie ist ein künstlerisches Ausdrucksmittel, das Wort sprechidentisch in Bewegung sichtbar zu machen. So führt die Differenzierung des Leibes, die ich durch Erkenntnis der Stoffprozesse und der Atmung des Lebens, des Lichtes und des Ichs erlangen kann, zur Handhabung der kultischen Eurythmie. Diese wiederum führt zur Erkenntnis der Lebensbewegung des Wortes, die in der Liebe-Bewegung von Anschauung und Hörraum aufgefasst, Entfaltung findet.
Übungen:
Übungen zur Word Art finden in Lanzarote, Budapest, Hamburg, Göttingen, Dornach, Zürich, Como und Järna auf Einladung statt. Auf Anfrage nehme ich Sie gerne in den Verteiler auf. (siehe Veranstaltungen)
Auch gebe ich eine Ausbildung mittels Emailbriefen, die durch immer differenziertere Wahrnehmung Leib-bildend wirksam wird, um solch eine Kunst, die geistige Wesen sichtbar macht, ausüben zu können.
In Dornach findet eine Ausbildung in Kultischer Eurythmie statt, die für Ortsansässige halbtags stattfindet, berufsbegleitend auch an Dienstagabenden und für Auswärtige einmal im Monat an einem Sonntag. Bei Interesse bitte genaue Termine anfragen.
Kontakt: Christiane Gerges, strand@hamburg.de
Aufführungen von kultischer Eurythmie:
«Ich bin Sophia»
Eine Aufführung durch Künstler, die in mehreren Kunstbereichen (mystische Pantomime, Klang und kultischer Eurythmie) arbeiten, die gleichzeitig für die Studenten des zweiten Ausbildungsjahres die Möglichkeit für Bühnenerfahrung bot. Sie fand im Juni 2025 statt zu dem Text des manichäischen Bekenntnisses aus den Sprüchen Salomos, 8, 22 – 31.
Regie: Christiane Gerges, Co-Regie: Tristan Pradelle, Klangräume: Lukas Dreyfuß, Sprachgestaltung: Katja Cooper, Beleuchtung: Thomas Sutter, Übersetzung: Michael Sölch, Musik: Michael Gambarini, Tristan Pradelle, Vater-Gott, mystische Pantomime: Lukas Dreyfuß, Sophia, Kultische Eurythmie: Christiane Gerges, Kultische Eurythmie-Studenten: (Satz 1) Stephan Hirschberger, (Satz 2) Nora Roca, (Satz 3) Cristina Ferraris, (Satz 4) Bernhard Itschner, (Satz 5) Michael Sölch, (Satz 6) Lilla Boros-Gmelin, (Satz 7) Michael Sölch in Vertretung, (Satz 8) Martin Bartzsch, (Satz 9) Raphael Kleimann, (Satz 10) Berit Mücke.
Aufführungen von Dramen:
Judas-Dramen
Johannes der Täufer
Im Angesichte – die Michaelströmung im Wandel der letzten 1000 Jahren
Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreutz
Martha Strachwitz: Das Templerdrama
Edouard Schuré: Das heilige Drama von Eleusis